Was hilft gegen das Aufschieben? Bevor das nächste große Projekt ansteht oder eine Hausaufgabe erledigt werden muss, vielleicht doch erst einmal aufräumen oder Bücher nach Farben ordnen.. jeder von uns kennt es: Prokrastinieren. Doch was hilft dagegen?

Manchmal fühlt es sich an, als käme man nicht vom Fleck, die Aufgaben stapeln sich und die Motivation, diese Aufgabe zu erledigen fehlt. Oft wird es „Prokrastinieren“ genannt. Das Wort ist in den letzten Jahren immer populärer geworden. Was bedeutet das eigentlich und was kann man dagegen tun? Damit hat sich eine Schülerin der 9. Klasse der Jugendschule Strausberg vom Montessori Campus Berlin Köpenick in ihrem Praktikum in der Öffentlichkeitsarbeit der Stiftung beschäftigt.

Wer prokrastiniert, schiebt unbequeme Aufgaben vor sich her – obwohl die Zeit und die Fähigkeiten vorhanden wären, die Aufgaben zu erledigen. Die Prokrastinierer*innen ziehen in dem Moment meistens eine andere Arbeit vor: Putzen, Kochen oder Wäsche waschen. Das schlechte Gewissen bleibt.

Der einzige Faktor, der motiviert, ist dann oft der Abgabetermin. Rückt dieser immer näher, ist die Aufgabe unausweichlich und die Aufgabe wird kurz vor der Frist erledigt. Meistens führt dieses Aufschieben zu schlechteren Leistungen, Unzufriedenheit und enormen Stress durch den Leistungsdruck. Das kann sich auch auf die Gesundheit, die Schule, das Studium und den Beruf auswirken.

Die folgenden Tipps helfen dir, wenn du dich im Alltag nur schwer für unliebsame Aufgaben motivieren kannst.

Tipps & Tricks zur Anti-Prokrastination

1. Gründe hinterfragen

Um Dein Prokrastinieren zu überwinden, solltest Du Dich selbst und Dein Verhalten gut beobachten. Wenn Du eine Aufgabe vor Dir herschiebst, hinterfrage warum Du das tust. Das bedeutet, wenn Du Dir zum Beispiel unsicher bist, wie oder was Du genau tun sollst und Du die Aufgabe deshalb nicht bearbeiten möchtest, suche Dir Hilfe. Frage nochmal nach, wie die Aufgabe zu verstehen ist, berate Dich mit Deinen Mitschüler*innen, Kommiliton*innen oder Kolleg*innen.

2. Einfach Anfangen

Es klingt vielleicht etwas banal: Oft hilft es, wenn Du einfach anfängst. Im Auseinandersetzen mit der Aufgabe findest Du eventuell Spaß, arbeitest Dich rein, findest Interesse und die Aufgabe wirkt gar nicht mehr so schwierig oder unangenehm. Wenn Du überhaupt nicht weißt, wie Du anfangen sollst, sammle doch erstmal Ideen oder erstelle Dir eine To-do-Liste.

3. Plane Deine Arbeitszeit & setze Dir kleine Ziele

Es hilft oft, die Aufgabe in kleinere Abschnitte einzuteilen. Unterteile die Aufgabe in kleine machbare Ziele. Erstelle Dir einen realistischen Zeitplan. Wenn Du ganz klar planst, wann fange ich an, wie lange arbeite ich daran, was will ich erreichen, geht die Aufgabe gleich viel einfacher. Jetzt hast Du einen Plan davon, wie Du vorgehst und die Zwischenerfolge helfen Dir dabei, Deinen Berg an Arbeit etwas kleiner erscheinen zu lassen.

4. Belohne dich

Zusätzlich kann Dir ein Belohnungssystem weiterhelfen. Wenn Du eines Deiner Zwischenziele erreicht hast, belohnst Du Dich mit etwas, das Dir Freude macht. Das können ganz einfache Dinge wie eine Tasse Tee, ein Spaziergang im Freien oder ein Stück Schokolade sein.

5. Arbeitsroutine

Du kannst Dir auch durch bestimmte Rituale helfen. Stelle Dir zum Beispiel einen Wecker, der Deine Arbeitszeit einleitet oder beginne Deinen Tag immer um dieselbe Uhrzeit. So hast Du eine regelmäßige Arbeitsroutine. Lasse Dir bei der Arbeit am besten etwas Zeit, um Dich darauf vorzubereiten und Deine nötigen Materialien bereitzulegen.

6. Arbeite im Team

Gemeinsam macht die Arbeit direkt viel mehr Spaß. Entweder arbeitest Du gemeinsam mit Freunden in der Gruppe, Ihr könnt Euch die Arbeitsphasen vereinbaren, Euch bei Fragen gemeinsam beraten und Pausen miteinander verbringen. So schaffst Du Struktur, hilfreichen Austausch und Motivation.


Auf der Website der FU Berlin gibt es einen Selbsttest zu deinem Aufschiebeverhalten, den du ausfüllen kannst und direkt eine Rückmeldung erhältst, wie dein Verhalten einzuschätzen ist.