Ukrainisch-deutsches Sommercamp Am Montessori Campus Berlin Köpenick werden ukrainische Kinder und Jugendliche willkommen geheißen und verbringen zwei Wochen in der Gemeinschaft.

Das ukrainisch-deutsche Sommercamp am Montessori Campus Berlin Köpenick: Ein großes Wiedersehen. Durch den Krieg in der Ukraine haben sich die Kinder und Pädagog*innen der ukrainischen Schule in Charkiw länger als ein Jahr nicht mehr persönlich gesehen. Am Campus in Köpenick wurde das Wiedersehen vorbereitet und geplant. In zwei Wochen haben sie Berlin entdeckt, Projekte verwirklicht, zusammen gekocht und viel miteinander geredet.

Noch im Februar 2022 waren Tetiana und Svitlana Schulleiterinnen der ukrainischen Schule „Swit Montessori“ in Charkiw. Mit Ausbruch des Krieges mussten sie die Schule am 24. Februar schließen. Die beiden Pädagog*innen haben sich daraufhin entschieden, die Ukraine zu verlassen. Seitdem leben sie in Berlin. Tetiana und Svitlana haben ihre Schüler*innen seit mehr als einem Jahr nicht mehr persönlich gesehen. Im Juni 2023 war es nun endlich soweit: Die ukrainischen Schüler*innen besuchen die Lehrer*innen am Campus in Berlin Köpenick.

Die Schüler*innen der „Swit Montessori“ leben ungefähr zur Hälfte in der Ukraine. Die andere Hälfte lebt inzwischen an verschiedenen Orten in ganz Europa. Svitlana und Tetiana bieten ihren Schüler*innen weiterhin montessorische Arbeit an – jedoch nur digital. Seit etwa Mitte 2022 schaffen die Pädagog*innen den ukrainischen Kindern am Montessori Campus Berlin Köpenick einen lebendigen und vertrauten Lernort und unterstützen die Lerngruppen.

Eine lange Reise mit herzlicher Begrüßung in Berlin

Mit Unterstützung des Montessori Campus Berlin Köpenick, der Montessori-Schule in Ternopil und den Eltern der Kinder wurde ein Sommercamp vom 12. bis 24. Juni geplant. Die Fahrt der Kinder – gemeinsam mit Pädagog*innen – von der Ukraine nach Berlin war teilweise herausfordernder als erwartet. Die Bahnfahrt dauerte 20 Stunden, in einigen Fällen bis zu 30 Stunden. Aufgrund der Warteschlange an der ukrainisch-polnischen Straßengrenze mussten die Kinder die Grenze zu Fuß überqueren. Mit ihrer Ankunft in Berlin waren die Strapazen aber schnell vergessen. Die Kinder wurden mit offenen Armen empfangen. Das Wiedersehen war für die Lehrer*innen und Kinder ein besonderer Moment.

Die ukrainischen Kolleg*innen und die Kinder durften die gesamte Infrastruktur der Schule nutzen. Sie wurden zum Teil bei Familien der Campusgemeinschaft aufgenommen. Es wurden aber auch Räume hergerichtet, sodass es sich die Kinder direkt in der Schule in separaten Räumen gemütlich machen konnten.

Berlin kennenlernen, Projekte umsetzen und präsentieren

In der Zeit in Berlin haben die Kinder an Projekten gearbeitet, an Workshops teilgenommen und die Stadt kennengelernt. Sie haben das Technikmuseum besucht, das Museum für Naturkunde, das Futurium, das Mauermuseum und das Pergamonmuseum. Auch die Sehenswürdigkeiten, wie das Brandenburger Tor, die East Side Gallery und den Alexanderplatz mit dem Fernsehturm haben sie erkundet. Sie waren baden, haben gespielt und weitere interessante Orte der Stadt entdeckt.

Am 22. Juni haben die jungen Ukrainer*innen ihre Projekte, die sie am Anfang gewählt und in der Zeit ausgearbeitet haben, präsentiert. In der gesamten Schule haben sie Werbung gemacht und Ankündigungen aufgehangen, um alle Kinder und Jugendlichen des Campus dazu einzuladen. Mit großer Begeisterung präsentierten sie in Deutsch und Englisch folgende Projekte:


  • Vogeltränke
  • prähistorische Tiere
  • Street Art
  • Geschichte und Entwicklung von Computerspielen
  • Dampfschiff der ukrainischen Streitkräfte
  • griechisches Panorama-Projekt

Die Familien der ukrainischen Kinder der Gemeinschaft des Montessori Campus Berlin Köpenick haben sich ein paar Tage später mit folgenden Worten bedankt:

„Wir, die ukrainischen Familien der ukrainischen Montessori-Gemeinschaft, danken der Gemeinschaft des Montessori-Campus Berlin Köpenick aufrichtig dafür, dass Sie Ihre Türen und Herzen geöffnet haben, dass Sie unsere Kinder beherbergen und ihnen helfen, ihr Recht auf ein friedliches Leben wiederherzustellen.“