Kreative Zukunftsreise: Die Kinder der Deutsch Skandinavischen Gemeinschaftsschule bauen ein Raumschiff
Im Zuge ihres 25. Jubiläums hat die schwedische Botschaft einen besonderen Workshop organisiert.
27.11.2024
Die Kraft der Zusammenarbeit
In einem Klassenzimmer der Deutsch-Skandinavischen Gemeinschaftsschule (DSG) liegen stapelweise bunte Bastelutensilien aus. Die Kinder sind aufgeregt, rätseln bereits was hier für die nächsten Stunden geplant ist. Die schwedische Botschaft hat das Künstlerduo Design Bastarder eingeladen, um an der DSG einen ganz besonderen Workshop durchzuführen. Anlass ist das 25. Jubiläum der nordischen Botschaften und die begleitende Kunstausstellung im Felleshus.
Alicia und Samir, die kreativen Köpfe hinter den Design Bastardern, eröffnen die Veranstaltung mit einer charmanten Vorstellung auf schwedisch, wobei Dolmetscherin Grit Thunemann für die Kinder übersetzt. Samir beschreibt sich selbst als „Designphilosophen“, während Alicia als „Meisterin der Fehler“ auftritt. Die zwei verraten, dass sie auf zahlreichen Reisen rund um die Welt immer neue Fragen stellen und dabei nach kreativen Antworten suchen. Mit einer Reihe von Bildern vergangener Projekte präsentieren sie ihre Philosophie und betonten die besondere Kraft der Zusammenarbeit. Denn für die Design Bastarder ist klar: Je gemischter die Gruppen, desto kreativer die Lösungen!
Zukunftsmission auf schwedisch
Dann sorgt ein mysteriöses Objekt für Staunen im Raum. Alicia und Samir erzählen von einem Zwischenfall im Wald, bei dem Samir eine Metalldose mit lautem Knall am Kopf traf. Als Beweis zeigt er ein Pflaster, das sich bislang unter seiner Kappe verborgen hatte. In der Dose, die angeblich aus dem Jahr 20.000 stammt, liegt wiederum ein gläserner Stein. Die Kinder sollen überlegen, worum es sich dabei genau handeln könnte. Doch bevor ihre Theorien näher besprochen werden, stellt das Duo noch eine kreative Herausforderung: Der Bau eines Fluggeräts steht an, mit dem sie in die Zukunft reisen und den Stein dorthin zurückbringen können.
Die Kinder werden in gemischte Gruppen eingeteilt, jede mit einer spezifischen Aufgabe. Es gibt Ingenieure, die Instrumententafeln entwerfen, andere planen die Struktur des Raumschiffs. Eine Fashion-Gruppe, die sich mit funktionaler Mode aus der Zukunft auskennt, sorgt derweil für futuristische Raumanzüge und Accessoires. Die Materialien reichen von Plastikrohren, über Textilien, bis hin zu Folien, Kabelbindern und Klebepistolen - der Fantasie soll freien Lauf gelassen werden. Samir erklärt noch ein paar Rahmenbedingungen: Das Raumschiff muss Platz für zwei Piloten bieten, sowie für zwei Passagiere und ein komplexes Steuerungspanel, das wiederum mit allerhand Technik ausgestattet ist. Nach einer kurzen Einweisung der Werkzeuge legen die Kinder begeistert los.
Deutsch Skandinavische Raumstation
Im Nu verwandelt sich das Klassenzimmer in eine Kreativfabrik im Ausnahmezustand. Das Raumschiff nimmt besonders schnell Form an: Plastikröhren und gelbe Schnüre formen einen futuristischen Korpus, silberne Textilien die glitzernde Verkleidung. Das Steuerpanel wird derweil mit Knöpfen und Hebeln ausgestattet - unerlässlich für eine sichere Zukunftsreise. Die Modegruppe entwickelt Raumanzüge mit Helmen und futuristischen Brillen. Was alle Gruppen eint, ist die spürbare Konzentration mit der hier getüftelt wird. Es entsteht eine regelrechte Schwarmintelligenz - mithilfe von Arbeitsteilung stampfen die Kinder in beeindruckender Geschwindigkeit ein Raumfahrt-Objekt nach dem nächsten aus dem Boden.
Nur eine Stunde später ist das Klassenzimmer kaum wieder zu erkennen. Wüsste man nicht, dass hier gerade gebastelt wurde, müsste man wohl annehmen, durch ein Wurmloch in die Zukunft gestolpert zu sein. Zufrieden werden die Ergebnisse schließlich präsentiert. Besonders stolz ist man auf ein komplexes Kommunikationssystem aus Schläuchen und Trichtern, mit dem Piloten und Passagiere im Austausch stehen sollen. Samir und Alicia sind begeistert. Sie loben die kreative Atmosphäre und den Tatendrang der Kinder. Zum Abschluss dürfen zwei von ihnen als Piloten ins Raumschiff steigen. Zwei weitere Kinder fahren als Passagiere mit - natürlich nicht ohne zunächst stilecht von der Modegruppe eingekleidet zu werden.
Stellt sich nur noch die Frage nach dem rätselhaften Stein aus Glas. Die Kinder geraten ins Brainstormen: Handelt es sich dabei vielleicht um einen Meteoriten? Oder eine Energiequelle? Vielleicht ist es auch ein Werkzeug, um die Zukunft vorherzusagen. Die angeregte Fantasie bringt eine ganze Reihe nachvollziehbarer Ideen hervor. Doch mit letzter Gewissheit wird die Frage heute nicht geklärt werden.
Die Antwort wartet in der Zukunft…