Wie werden Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren auf Basis der Montessori-Pädagogik begleitet? Wir können Pädagog*innen sie in ihrer Entwicklung am besten unterstützen? Das haben etwa 30 Personen in der Praxisintegrierten Montessori-Ausbildung für die Altersspanne 6-12 am Montessori Campus am Tegel Forst erfahren.

Im März 2021 begann die Praxisintegrierte Montessori-Ausbildung für die Altersstufe der 6 bis 12-Jährigen am Montessori Campus am Tegeler Forst. Knappe 30 Personen haben daran teilgenommen. Im Kurs erfahren sie alles Notwendige über die Entwicklung von Kindern zwischen sechs und zwölf Jahren und deren Begleitung auf Basis der Montessori-Pädagogik – sowohl theoretisch als auch praktisch.

In dem Kurs geht es um das „Staunen, Entdecken. Darum, Bilder in den Kopf zu bekommen und vor allem: Alles für die Liebe zum Kind.“, sagt Ulrike Seidel, pädagogische Campusleitung des Montessori Campus am Tegeler Forst. „Wir schauen mit offenen Herzen auf das Kind und auf den Menschen“. Cosima Müller, Dozentin des Kurses, lobt die Zusammenarbeit aller Teilnehmer*innen: „Gemeinsam geht es leichter.“

Die Haltung gegenüber dem Kind ist ein Thema, das die Teilnehmer*innen noch nachhaltig beschäftigt. „Ich habe durch den Kurs meine Persönlichkeit weiterentwickelt.“, sagt Elena, Lernbegleiterin der 4/5/6 des Montessori Campus Berlin Köpenick. Emi ist Lernbegleiterin der 4/5/6 des Montessori Campus am Tegeler Forst und hat „durch den Kurs ein viel besseres Verständnis zur Haltung gegenüber den Kindern gewonnen“. In besonderer Erinnerung ist ihr auch das Musik-Modul geblieben. „Wir haben das ganze Wochenende über Musik gesprochen und gesungen. Seit diesem Wochenende ist Musik auch in meinem Klassenraum eingezogen und spielt dort nun eine größere Rolle.“, freut sich Emi.

Neben Musik wurden auch die Themen Geometrie, Arithmetik, Sprache (inklusive Fremdsprache), Kunst, Musik, Biologie, Geschichte und Geografie praktisch und theoretisch behandelt – immer jeweils auch im Kontext miteinander, da die Inhalte auch immer in Wechselwirkung zueinander stehen. Am Ende des Kurses haben sich die Teilnehmer*innen in Gruppen zusammengefunden und sich einem Fach besonders gewidmet – in Form einer Präsentation.

Am PRIMA 6-12-Kurs haben nicht nur Lernbegleiter*innen des Montessori Campus am Tegeler Forst und des Montessori Campus Berlin Köpenick teilgenommen, auch Interessierte aus anderen Schulen, anderen beruflichen Kontexten sowie auch Menschen, die sich aus ganz persönlicher Motivation zur Teilnahme am Kurs entschlossen haben: So zum Beispiel Vicky, sie arbeitet in der Elternberatung und ihre Kinder im Kita-Alter werden im Kinderhaus des Montessori Campus Berlin Köpenick betreut. „Ich wollte erfahren, wie nach Montessori-Pädagogik in der Grundschule gearbeitet wird.“, erklärt Vicky ihre Motivation. „Ich habe viel über die Haltung der Erwachsenen in der Montessori-Pädagogik erfahren. Das ist bereichernd. Wir haben hier im Kurs gemeinsam Meilensteine erreicht, es sind Freundschaften entstanden und durch den Austausch untereinander haben wir uns immer wieder neu inspiriert.“

„Komplex“, „bereichernd“, „inspirierend“, „lehrreich“. Diese Worte fallen, wenn die Teilnehmer*innen über den Kurs sprechen. „Gleichzeitig war es aber auch intensiv und anstrengend“, sagt Elena mit einem leichten Lächeln. Bei der Abschlussveranstaltung ist davon nichts mehr spürbar. Alle wirken glücklich und erleichtert – mit ihrem Montessori-Diplomen stolz in der Hand.