Unsere Geschichte

Die Montessori Stiftung Berlin geht zurück auf Eltern und Pädagogen im Südosten Berlins, die in den Nachwendejahren alternative Wege zum staatlichen Schulsystem suchten. Sie gründeten einen Verein, organisierten Montessori-Klassen, eröffneten eine eigene Schule und begeisterten immer mehr Menschen für die Montessori-Pädagogik. 2009 waren es so viele, die Netzwerke aufgebaut und der Verwaltungsaufwand dermaßen gewachsen, dass die Gründung einer Stiftung der nächste logische Schritt war. Seither engagiert sich die Stiftung für eine vielfältige Bildungslandschaft in der Hauptstadt.

Ein Überblick über die zentralen Entwicklungen

Von der Idee zur Schule – zehn Jahre Aufbauarbeit in Köpenick

Die Geschichte der Montessori Stiftung Berlin beginnt im Südosten der Stadt, Mitte der 1990er Jahre. In Oberschöneweide (Bezirk Treptow-Köpenick) finden sich Eltern zusammen, die Alternativen zu den allgemein üblichen Lernformen gestalten möchten. In der Montessori-Pädagogik finden sie die Grundlagen für einen neuen Weg. Sie gründen 1994 den Elternförderverein für Montessori-Pädagogik in Köpenick/Treptow e.V., der Lernkonzepte entwickelt und die Organisation von Montessori-Zweigen an Grundschulen im Bezirk vorantreibt. Die Vereinsmitglieder halten Vorträge an Grundschulen und erarbeiten ein pädagogisches Konzept für die Einrichtung von Montessori-Klassen.

Im Sommer 1997 nimmt die erste Montessori-Klasse an der Edison-Grundschule in Oberschöneweide den pädagogischen Betrieb auf. Im Schuljahr darauf wird die zweite Montessori-Klasse und eine Vorklasse eröffnet. Immer mehr Eltern und Pädagogen interessieren sich für diese andere Form des Lernens.

Der Wunsch, eine eigene Schule zu gründen, in denen Kinder und Pädagogen täglich neue Erfahrungen machen und eigene Wege beschreiten können, begleitet die Arbeit des Fördervereins von Beginn an. Die Mitglieder werben für ihr Bildungsprojekt und erhalten Rückendeckung in der Politik: Der Senat erteilt die Finanzierungszusage für Kinderhaus und Hort ab Januar 2004, auch die Genehmigung zum Aufbau der Grundschulie liegt vor. Ende 2003 ist in Berlin-Wendenschloss auch das passende Objekt gefunden. Die Eltern und Pädagogen investieren tausende Stunden ehrenamtlicher Arbeit. Sie renovieren, bauen und gestalten die Räumlichkeiten der ehemaligen Polytechnischen Oberschule im Sinne der Montessori-Pädagogik um. So schaffen sie eine Atmosphäre, die Lernen nach Ihren Vorstellungen ermöglicht.

Chronik-Collage1

Eröffnung der Freien Montessori Schule Berlin

Am 9. Februar 2004 ist es soweit: Die Freie Montessori Schule und Kinderhaus Berlin, genehmigte Ersatzschule nach §2 PrivSchulG startet ihren Betrieb – mit 17 Kindern, zwei Pädagogen und einem Hausmeister.

Der Pioniergeist der Eltern setzt sich ungebrochen fort. Mit schier unendlichem Tatendrang helfen sie, aus dem nüchternen und unansehnlichen Gebäude einen Ort des Wohlfühlens, der Freude und des Tatendrangs zu schaffen. Sie haben Vertrauen, ihre Kinder in diesem Haus des Lernens aufwachsen zu lassen. Dieses Vertrauen, die Bereitschaft, Weiterentwicklungen mit zu gestalten und immer wieder kritisch zu hinterfragen, ist eine wichtige Grundlage der pädagogischen Arbeit. Die Schule wächst.

Gründung der Montessori Stiftung Berlin

2009, fünf Jahre nach der Gründung, arbeiten an der Freien Montessori Schule Berlin bereits 45 Pädagoginnen und Pädagogen mit mehr als 250 Kindern und Jugendlichen. Dieses Wachstum erfordert eine zunehmend professionelle Handhabung – sowohl der grundsätzlichen Ausrichtung als auch des täglichen Betriebs. Eine differenzierte Arbeitsteilung ist notwendig geworden. Während der Vorstand des Elternfördervereins ehrenamtlich tätig ist und zudem nur in sehr begrenztem Umfang mit der Pädagogik und den Anforderungen an einen ordentlichen Schulbetrieb vertraut ist, liegen dennoch die Verantwortung und die damit verbundenen Haftungsrisiken bei ihm. Mit der Gründung der Stiftung löst sich dieses Missverhältnis auf. Diese Rechtsform sorgt dafür, dass die Verantwortung bei denjenigen liegt, die gleichermaßen die fachliche und organisatorische Arbeit mit Leben füllen.

Übernahme von Trägerschaften

Mit Anerkennung der Freien Montessori Schule Berlin ist auch die Stiftung als Schulträger anerkannt. Ab sofort können weitere Schulen unter dem Dach der Stiftung existieren.

2010 übernimmt die Stiftung die Trägerschaft für die Freie Integrative Montessorischule Pankow „Sternenwiese“. 2012 kommen weitere Trägerschaften in Buch, Heiligensee (Montessori-Schule Heiligensee) und Tempelhof (Deutsch-Skandinavische Gemeinschaftsschule), 2013 die Freie Sekundarschule PepperMont in Prenzlauer Berg hinzu. 2014 ermöglicht die Montessori Stiftung Berlin die Eröffnung der Quinoa-Schule – einer ersten freien Schule für sozial Schwache. Für Schlagzeilen sorgt auch die Gründung der Freudberg Gemeinschaftsschule im April 2016. Initiator ist der Unternehmer Nizar Rokbani, der sich unter dem Dach der Stiftung für Chancengleichheit in der Bildung stark macht. Seit 2017 betreibt die Stiftung neben der Freien Montessori Schule Berlin mit Kinderhaus noch drei bilinguale Kindertagesstätten (siehe Kinderhäuser).

Engagement für ein anderes Bildungssystem

Im Rahmen der Berliner Stiftungswoche lädt die Montessori Stiftung Berlin seit 2012 zu Diskussionen und Austausch ein. Politik, Verwaltung und Vertreter der Schulen in Trägerschaft der Stiftung sind dabei. Auch Europa- und weltweit engagiert sich die Stiftung dafür, dass Kinder und Jugendliche gleiche Chancen auf eine zeitgemäße Bildung bekommen – für ein offenes, gerechtes Bildungssystem.

Weiterlesen

Offen für alle Kinder

Montessori Stiftung übernimmt Trägerschaft der Freudberg Gemeinschaftsschule

Unsere Welt – Unsere Kinder – Unsere Verantwortung

I did it my way – Montessori-Schüler zum Bildungssystem