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Unterricht@home: Taekwondo-Unterricht mit dem „Großmeister“.
Die Schüler*innen der ersten bis dritten Klassen besuchen wieder die Schule im Wechselunterricht. Das Homeschooling geht weiter: digital und vielfältig. In dem Format Unterricht@home geben wir Einblicke in den Online-Unterricht. Wie wird der Unterricht umgesetzt? Wie sind die Erfahrungen? Was läuft gut?
Wir fragen nach bei: Younouss Wadjinny, Lehrer für Mathe, Ethik, Schach und Taekwondo an der Deutsch Skandinavischen Gemeinschaftsschule.
Wie setzt ihr den Unterricht in den Klassenstufen 789 digital um? Wie sieht für die Schüler*innen ein normaler Schultag im Lockdown aus?
Younouss Wadjinny: „Um 9 Uhr ist der Morgenkreis. Das gibt Struktur und wir können gemeinsam in den Schultag starten. Um die Schülerinnen und Schüler fit zu machen, beginnen wir in den ersten fünf Minuten mit Taekwondo-Übungen. Zu dem Anlass trage ich auch meine Taekwondo-Klamotten. Im Morgenkreis befinden sich immer zwei bis drei Lehrerinnen und Lehrer gleichzeitig. So kann ich mich nach dem Training auch kurz umziehen. Die anderen Lehrer*innen informieren die Schülerinnen und Schüler in der Zeit über den Tages- und Wochenablauf und besprechen die Themen, die aktuell wichtig sind.“
Wie geht der Schultag dann weiter?
„Wenn ich wieder zurück bin, schauen wir zusammen die „Tagesschau in 100 Sekunden“. Denn darin kommen die Dinge vor, die die Schülerinnen und Schüler bewegen. Ob das aktuelle Corona-Maßnahmen sind, die Entwicklungen zur Wahl in den USA oder auch Bundesliga-Spiele. Es werden alle Themen besprochen: Politik, Wirtschaft, Sport und Wetter. Jeder findet da einen Anknüpfungspunkt zu einem Thema. Darüber sprechen wir dann in der Gruppe. Es kommen Diskussionen auf, die eine gute Grundlage für den Schultag bieten. Nach dem Morgenkreis teilen wir die Gruppen und beginnen mit den Kursen und der Freiarbeit.“
Auch für die Klassenstufen 123 und 456 bietest du Taekwondo-Unterricht an. Wie funktioniert das da?
„Für die Grundschule haben wir eine gesamte Unterrichtsstunde für Taekwondo eingeplant. In den Klassenstufen 123 hilft mir eine Handpuppe – das ist der Großmeister: Ein Drache mit dem Namen ‚Tenin‘. Der ist immer dabei. Dadurch ist der Unterricht spielerischer und die Kinder motivierter. Der Großmeister gibt genaue Anweisungen zu den Übungen und was dabei beachtet werden muss. Zuerst gibt es kleinere Aufwärmungen und dann geht es über zu den verschiedenen Übungen. Es gibt verschiedene Formen von Taekwondo. Aktuell sind wir bei der ersten Form. Da geht es vor allem um einfache Grundtechniken. Ich zeige die Übungen vor und achte darauf, dass alle Elemente verständlich und nachvollziehbar sind. Wenn die Kinder die Übungen dann wiederholen, schaue ich, wie es die Kinder umsetzen und kann gegebenenfalls korrigieren. Am Ende jeder Übung kommt dann nochmal der Großmeister und sagt so etwas wie: „Ich sehe, es hat euch allen Spaß gemacht. Ich habe da aber noch einen theoretischen Teil: Wie heißt die Hauptstadt von Südkorea?“. Der Großmeister ist eben streng (lacht).