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Unterricht@home: „Im Englisch- und Französisch-Unterricht habe ich eine Kochshow eingeführt.“

Die Schulen sind geschlossen. Der Unterricht geht trotzdem weiter: digital und vielfältig. In dem Format Unterricht@home geben wir Einblicke in den Online-Unterricht. Wie wird der Unterricht umgesetzt? Wie sind die Erfahrungen? Was läuft gut?

Wir fragen nach bei: Karin Moehl, Lehrerin für Deutsch, Englisch und Französisch in der Oberschule des Montessori Campus Berlin Köpenick.


Welche Erfahrungen machst du mit dem Homeschooling? Was läuft gut?

Karin Moehl: „Wir haben gute Erfahrungen mit Breakout-Räumen gemacht. Wir arbeiten teilweise mit mehr als zwanzig Schüler*innen gleichzeitig. Um die Arbeit und das Lernen interaktiver zu gestalten, teilen wir die Schüler*innen in kleinere Gruppen auf. Zuletzt sollten die Schüler*innen einen Dialog in Englisch erarbeiten. Dazu haben wir zunächst allen die Aufgabe vorgestellt und die offenen Fragen beantwortet. Als wir das Gefühl hatten, die Aufgabe wurde verstanden, konnten die Schüler*innen den Dialog in kleinen Gruppen gemeinsam ausarbeiten – jeweils in einem virtuellen Raum. Die Gruppengrößen bewegten sich zwischen zwei und vier Schüler*innen. Die Arbeit in der Gruppe ist da sehr motivierend – besonders in kleinen Gruppen, bei denen sich jeder einbringen kann. Wir können uns dann immer wieder in die virtuellen Räume einschalten, um zu schauen, wie die Gruppe vorankommt oder ob es Fragen gibt. Das lief gut. Es ist aber auch wichtig, dass die Aufgaben spannend sind, damit sie Lust haben, sich mit den Themen zu beschäftigen.“

Was macht eine spannende Aufgabe aus?

„Die Aufgabe sollte einen konkreten Bezug zum Leben der Schüler*innen haben. Wir arbeiten aktuell zum Beispiel zum Thema Berufsorientierung. Das beschäftigt sie natürlich. Sie überlegen, was ihnen gefallen könnte und was nicht. Wir haben unter anderem mit einer Website gearbeitet, auf der verschiedenen Berufe vorgestellt wurden. Sie sollten sich dann einen Beruf aussuchen und ein kleines Video dazu erstellen. Sie können sich mit dem Thema auseinandersetzen und können direkt kreativ werden.“

Gibt es Formate, die du im Lockdown neu entdeckt hast?

„Im Englisch- und Französisch-Unterricht hatte ich schon im letzten Lockdown eine Kochshow eingeführt. Die Schüler*innen können zu Hause in ihrer eigenen Küche ein Rezept zubereiten und filmen sich dabei. Die Durchführung begleiten sie dann in der jeweiligen Unterrichts-Sprache. Die Schüler*innen üben sich dabei spielerisch in der Sprache. Für die Mitschüler*innen ist das auch spannend. Sie entdecken dabei vielleicht ein Rezept, das sie selbst mal probieren möchten. In der Schule ist dieses Format nicht so einfach umsetzbar. Zu Hause hat einfach jeder eine Küche.“