Montessori-Pädagogik

Erklärfilm „Was ist Montessori-Pädagogik?“ (c) Montessori Stiftung Berlin / Die Erklärerei

Wir wollen, dass Kinder bzw. Jugendliche als bewusste Menschen die Schule verlassen. Das bedeutet, dass sie sich ihrer selbst ebenso bewusst sind wie ihrer Verantwortung für die Gesellschaft, in der sie leben. In unserer Zeit ist es unbedingt notwendig an, dass junge Menschen ihre Stärken kennen und für Gutes einsetzen können. Dazu müssen sie auch gelernt haben, mit ihren Schwächen konstruktiv umzugehen.

Die Montessori-Pädagogik ist ein Schlüssel, der Kindern und Jugendlichen das Tor in eine selbstbestimmte, friedliche Zukunft eröffnet. Sie kann aus kleinen Menschen voller Neugier und Tatendrang große Menschen wachsen lassen, die sich diese Neugier bewahren und ihren Tatendrang im besten Sinne für sich selbst, die Gemeinschaft und das friedliche Miteinander einsetzen; die Vertrauen haben in sich und die Dinge.

Die Montessori Stiftung Berlin betreibt daher Schulen und Kinderhäuser, die auf Grundlage der Montessori-Pädagogik arbeiten. Das selbstbestimmte Lernen innerhalb eines festen organisatorischen Rahmens und in liebevoller Begleitung durch Erwachsene geht zurück auf die italienische Ärztin und Pädagogin Maria Montessori, die Anfang des 20. Jahrhunderts ihr Konzept des Freien Lernens entdeckte und entwickelte.

„Hilf mir, es selbst zu tun!“

Diese Bitte des Kindes an den Erwachsenen ist der Grundgedanke der Montessori-Pädagogik. Indem das Kind in die Lage versetzt wird, die Welt um sich herum selbst zu entdecken und sich anzueignen, ermöglicht die Montessori-Pädagogik ihm, seine  angeborene Neugier zu bewahren und zu fördern – ein Lernen, das Freude macht und nachhaltig ist, weil es auf eigenen Erfahrungen beruht.

Stumpf auswendig gelernte Fakten sind meist nach dem Test wieder vergessen, weiß jeder aus seiner eigenen Schulzeit. Aber das, was wir selbst erfahren und mit Freude und Begeisterung tun, lernen wir nachhaltig. Das erkannte die italienische Ärztin und Pädagogin bereits vor 100 Jahren – durch Beobachtung kleiner Kinder. Inzwischen hat die Neurobiologie Maria Montessoris Erkenntisse wissenschaftlich bestätigt.

Ganzheitliches Lernen

Maria Montessori ging davon aus, dass alles miteinander zusammenhängt, voneinander abhängig und aufeinander angewiesen ist. Jedes Lebewesen erfüllt mit seinem Sein eine ganz besondere Aufgabe. Der Mensch kann sich seiner Aufgabe bewusst werden und verantwortlich handeln. Er kann selbst entscheiden, wie er sich verhält und erkennen, welche Konsequenzen sein Verhalten hat.

Wenn Kinder frei und voller Neugier und Freude die Welt entdecken, erkennen sie die Wechselwirkungen und Zusammenhänge, in denen alles Leben existiert. Sie erfahren sich als Teil davon und lernen ihren Platz in dieser Welt kennen. Nach und nach übernehmen sie für sich selbst und unsere Welt ihren Anteil an Verantwortung.

Reflektierte junge Persönlichkeiten

Seit 2004 besuchen Kinder unsere Einrichtungen und verlassen die Schule als selbstbewusste, soziale und reflektierte junge Persönlichkeiten. Alle Abgänger der Freien Montessori Schule Berlin haben den weiteren Bildungs- und Lebensweg bekommen, den sie sich gewünscht haben. Obwohl es bis zur 9. Klasse keine Noten gibt, sind die MSA-Abschlüsse überdurchschnittlich gut. Und alle, die es wollten, konnten ein Abitur ablegen und studieren. Die jungen Menschen haben gelernt, Verantwortung zu tragen – für sich selbst und die Gemeinschaft. Und sie nehmen die Dinge selbst in die Hand. Sie wissen, dass Fehler passieren und es nichts gibt, wovor man Angst haben muss. Schon gar nicht, vor dem Scheitern. Sie können sich selbstbewusst und frei in einer von ständigem Wandel und großen Herausforderungen geprägten Zeit bewegen.

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